Personzentrierte Versorgung in der Audiologie – mehr als nur ein gutes Audiogramm

Man zeigt auf einen Kreis der Person-Centered-Care Symbolisiert

Person-Centered-Care: Weg vom Audiogramm, hin zum Menschen

Was wäre, wenn in der Hörversorgung nicht das Audiogramm, sondern der Mensch im Mittelpunkt stünde? Wenn es nicht nur um Dezibel und dBHL ginge, sondern um Gefühle, Erwartungen und das echte Leben? Genau darum geht es bei Personzentrierter Versorgung – einem Ansatz, der weltweit als Qualitätssprung in der Audiologie gilt.

Was unterscheidet personzentrierte Versorgung vom klassischen Modell?

Die klassische, sogenannte biomedizinische Herangehensweise hat viele Jahrzehnte die Audiologie geprägt. Sie konzentriert sich auf messbare Symptome, technische Lösungen und klinische Normwerte. Der Mensch dahinter? Oft nur als "Fall" gedacht. Wer so ausgebildet wird – und das passiert leider noch immer an vielen Schulen und Hochschulen – lernt, auf ein Audiogramm zu blicken, anstatt einem Menschen zuzuhören.

Die personzentrierte Versorgung hingegen stellt die Person in den Mittelpunkt – mit ihrer Lebensrealität, ihren Wünschen, Sorgen, familiären Bindungen und ihrer individuellen Vorstellung davon, was gutes Hören bedeutet. Statt technischer Rezepte geht es um gemeinsame Entscheidungen. Statt "Verkaufsgespräch" um Beziehung.

Personzentriert heißt nicht: weniger evidenzbasiert

Im Gegenteil: Studien zeigen, dass Personzentrierung zu besserer Versorgungstreue, höherer Zufriedenheit, besserer Adhärenz und mehr Lebensqualität führen kann (Elwyn 2012, Poost-Foroosh 2015, Stacey 2014). Und sie schützt davor, an Patient:innen vorbeizuversorgen. Denn technische Qualität allein reicht nicht – wenn sie nicht im Alltag ankommt.

Die sechs Säulen der personzentrierten Versorgung

Diese sechs Elemente bilden das Herzstück einer menschlichen, respektvollen Hörversorgung – egal ob bei Hörgeräten, CIs oder Tinnitus:

💬
Offene Fragen
 
❤️
Empathie
 
👨‍👩‍👧‍👦
Angehörige
 
🤝
Gemeinsame Entscheidung
 
🧭
Lebenswelt
 

Erfahren Sie mehr über jede Säule – klicken Sie einfach auf das passende Feld.

Fazit: Wer hört, muss mehr sehen

Die Zukunft der Audiologie ist nicht technischer – sondern menschlicher. Wer als Akustiker:in oder Audiolog:in nur das Audiogramm liest, verpasst das Wesentliche. Wer hingegen zuhört, fragt, einfühlsam handelt und gemeinsam entscheidet, versorgt besser. Und verändert Leben.

Quellen

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