Aus diesen Gründen meiden viele den Akustiker

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Die Gründe wieso man ungerne zum Hörakustiker geht

Woran liegt’s

Aus meiner Sicht haben die meisten Menschen eine unterbewusste Abneigung vor dem Gang zum Hörakustiker. Auch wenn Sie seit langer Zeit wissen, dass sie Probleme in Unterhaltungen haben, schmerzt der erste Schritt in ein Hörakustik Fachgeschäft.

Ich versuche hier einmal darzustellen woher diese unterbewusste Angst kommt und wie sie sich zusammen setzt.

Das sind die Punkte, die ich in den vielen Jahren meiner Tätigkeit zusammentragen konnte.

1. Hörgeräte sind doch nur was für alte Menschen.

Es ist tatsächlich so, dass der Durchschnittskunde beim Akustiker ca. 70 Jahre alt ist. Die häufigste Ursache für ein schlechter gewordenes Hörvermögen ist das Alter. Ein normaler Verschleiß sozusagen.

Nur was ist "alt" eigentlich? Ich würde sagen, dass das relativ ist. Mir wurde das selbst erst bewusst als ich mit einer Dame in einem Seniorenheim sprach, die hochgradig schwerhörig war. Ich bot ihr an mich um sie zu kümmern, so dass sie sich endlich wieder mit Mitbewohnern und Angehörigen unterhalten kann.

Darauf hin antwortet sie "Nein, dann denken die Leute ja ich wäre alt".

Sie war 95 Jahre alt und saß im Rollstuhl.

Jetzt verstand ich endlich dass es nur eine Frage der Einstellung ist und was man sich unter alt vorstellt ist sehr individuell.

2. Das ist mir alles zu kompliziert

Ich spürte oft die Angst vor der Technik. Alleine der Gedanke, man weird gleich mit einem technischen Gerät konfrontiert erzeugt bei vielen Menschen Unsicherheit bis hin zur Angst. Gerade bei älteren Menschen ist das so. Sie haben Angst vor der immer schneller werdenden Weiterentwicklung und versuchen irgendwie Neuerungen zu umgehen. (Das trifft sicher nicht auf alle zu! Aber vielen geht es so)

3. Eine Schwäche nicht eingestehen wollen

Gerade Männer geben ungerne Schwächen zu. Das liegt wohl in der DNA. Man(n) muss stark sein. Eine Hörschwäche ist da keine Ausnahme.

Hinzu kommt, dass schlechtes Hören in unserer Gesellschaft wie "schwer von Begriff" wahrgenommen wird.

Früher hießen Förderschulen für schwerhörige Kinder und Jugendliche noch "Taubstummen Anstalt". Eine unglaubliche Beleidigung.

Kurz gesagt, eine Brille macht belesen und intellektuell, eine Hörgerät hingegen alt und dumm. Es wird langsam besser.. Aber nur langsam.

4. Hörgeräte sind sehr teuer

Es geht das Gerücht um Hörgeräte kosten 6.000,00 EUR.

Das ist ungefähr so wie wenn man sagt ein Auto kostet 100.000,00 EUR.

Es gibt in der Tat Hörgeräte, die pro Stück 3.000,00 EUR kosten. Mein Artikel zur Hörgeräte Preisentwicklung ist hier sicher auch hilfreich.

Hörgeräte gibt es jedoch in vielen Preisklassen, so wie Autos eben auch. Der Preis pro Stück fängt bei ca. 700,00 EUR an. Das ist der Festbetrag den gesetzlich Krankenkassen übernehmen. Dafür bekommt man in Deutschland gute Hörgeräte. Wenn man gerne eine kleinere Bauform hat oder die Hörgeräte mit dem Handy koppelbar sein sollen zahlt man in der Regel etwas dazu. Die 3.000,00 EUR Geräte rechtfertigt ein gegebenenfalls besserer und natürlicher Klang. Hierzu können Sie sich gerne mal meinen Artikel Resound Key gegen Resound ONE  durch lesen.

5. Hörgeräte sind hässlich

In der Regel hat man Hörgeräte mal bei seiner Oma gesehen. Wenn überhaupt. Und hier werde ich mal wertend. Klar ist Design eine Geschmacksache. Allerdings denken die meisten bei Hörgeräten an diese beigen "Gurken", die es garnicht mehr gibt.

Alt gegen neu:

Hörgerät alt gegen neu

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6. Der Hörakustiker will mir doch nur was aufschwätzen

Das ist wirklich schwierig. Jeder kleine selbstständige Akustiker versucht natürlich Geld zu verdienen und jeder Angestellte bei einem Akustikfilialisten hat Zahlen, die zu erfüllen sind. Der eine hat mehr Druck, der andere weniger.

Tatsache ist dass eine ganze Branche vom Verkauf von Hörgeräten lebt. 

Was ich selber nicht gut finde ist, dass fast jede Fortbildung bei uns damit zu tun hat wie man den Umsatz erhöht. Nicht wie man seine Kunden besser betreut.

Auf die lange Sicht hängt das natürlich zusammen. Mir wäre es dennoch lieber man würde nicht lernen wie man hochwertiger verkauft, sondern wie man besser auf die Probleme des jeweiligen Kunden eingehen kann und dafür die beste Lösung findet.

Leider gibt es einen Online Akustiker, der es in den letzten Jahren wirklich übertrieben hat und sehr unseriöse Werbung im Internet schaltet. Das wirft ein ungünstiges Licht auf eine Branche, die zum größten Teil aus leidenschaftlichen Akustikern besteht.

Zum Ende:

Die meisten Ängste sind unbegründet. Es ist wichtig bei einer beginnenden Schwerhörigkeit zum HNO Arzt oder zum Akustiker zu gehen um dort einen Hörtest zu machen.

Suchen Sie sich einen Akustiker dem Sie vertrauen und lassen Sie sich dort ausführlich beraten. Testen Sie Hörgeräte in verschiedenen Preisklassen. 

Und schieben Sie den Besuch dort nicht zu lange auf. Hörgeräte können ein ganz neues Lebensgefühl erzeugen!

 

 


Über den Autor

Max Bauer

Max Bauer
Hörakustikmeister und Audiologie Student

www.hoergeraete-insider.de


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